Stiftskirche

Stift

Die Gründung des Augustiner-Chorherrenstiftes basiert auf der Stiftungsurkunde vom 16. Mai 1147, in der Graf Otto von Machland und seine Frau Jeutta von Peilstein Teile seiner umfangreichen Besitzungen im heutigen Gemeindegebiet für das Kloster Säbnich (hoch über der Donau bei Sarmingstein) übergibt. Nach seinem Tod im Jahre 1148 ziehen (bis 1161) die von ihm berufenen Augustiner-Chorherren von Säbnich weg und verlegen das Kloster an den heutigen Standort und geben ihm den Namen "Silva Domus" - das Haus im Walde - Waldhausen.

Stift und Stiftskirche

Stiftskirche

Die erste Stiftskirche war romanisch-gotisch, sie wurde bei der Barockisierung um 1650 abgerissen und an ihre Stelle wurde die heutige frühbarocke Stiftskirche (Maria Himmelfahrt) samt dem gesamten Kloster erbaut (1650-1680).
Die 56 Meter lange Stiftskirche wurde von Carlo Canevale und Christoph Colomba im Typus der Jesuitenkirchen als tonnengewölbtes Langhaus mit acht Seitenkapellen erbaut und im Jahre 1693 geweiht.
Der Grundakkord Weiß-Gold-Schwarz ist typisch für das 17. Jahrhundert und beherrscht den Raum. Die reiche Stuckzier in dem zauberhaften Lichtspiel der Emporenfenster stammt von Christoph Colomba unter Mitwirkung von Giovanni Battista.
 
Christoph Colomba, dem auch die Fresken zugeschrieben werden, hat nahezu 300 farbenfrohe Fresken mit Szenen aus dem Leben Jesu und aus der Geschichte der Kirche und dieses Klosters in die Stuckrahmungen der Gewölbe gesetzt. Die sechs größten Fresken in der Mitte des Tonnengewölbes stellen Szenen aus der Hl. Schrift dar

Das Augustiner-Chorherrenstift wurde am 22.02.1792 endgültig aufgehoben und zwischen 1792 und 1800 abgerissen. Nur durch das mutige Eintreten von 10 Waldhausener Bauern blieb dieses Schicksal der Stiftskirche erspart. Die Stiftskirche zählt als Barockjuwel zu den bedeutendsten und schönsten Kirchen unserer Heimat.

Stiftskirche - © Marktgemeinde Waldhausen im Strudengau

Besonderheiten

Orgel

Sie bildete 1677 den Abschluss der einheitlichen Innenausstattung. Zur Zeit der Klosteraufhebung verkaufte man allerdings das gesamte  Pfeifenwerk. Als durch das Bemühen der Bevölkerung in der Stiftskirche wieder Gottesdienste abgehalten wurden, baute der Linzer Orgelmeister Nikolaus Rumel wieder ein Spielwerk ein. Der Restaurierung im Jahre 1956 war es vorbehalten, das Werk im ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Weil der bekannte Kirchenmusiker und Komponist Anton Heiller (1923 - 1979) hier viele seiner Werke komponierte und tatkräftig bei der Renovierung mitgeholfen hat, trägt sie heute den Name „Anton-Heiller-Gedächtnis-Orgel“.

Glockenturm

Der 42 m gemauerte Turm der Stiftskirche hat 1962 einen neuen 23 m hohen Turmhelm mit 2 Zwiebeln und 2 Laternen bekommen. Aus Anlass des Gusses der 2400 kg schweren Glocke im Jahre 2002 wurden die Stiegen zur neu errichteten Glockenstube erneuert, sodass man bis zur Glockenstube emporsteigen und von dort einen herrlichen Ausblick auf das gesamte Stiftsgelände und die Hügellandschaft des Mühlviertels genießen kann.


Audioführung für die Stiftskirche Waldhausen

Die Donaugeschichten gibt es als kostenlosen Download für iPhone und Android.

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

Handy-App Download